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Die Khmer - Ruhmreiche und leidvolle Geschichte eines Volkes - Vortrag

Der Vortrag spannt einen Bogen von den Anfängen der großen Königreiche der Khmer bis zum heutigen Kambodscha. Dabei beleuchtet er die Hochkultur von Funan (1.-6. Jh.), Angkor (9. Jh. bis 1431), Kambodscha in Abhängigkeit seiner Nachbarn (15.-19. Jh.), sowie die Zeit des französischen Kolonialismus (1867-1953). Die Ereignisse des 20. Jahrhunderts, allen voran die Unabhängigkeit Kambodschas und die Neutralitätspolitik von Prinz Sihanouk(1953-1970), der Indochina-Krieg und die Gewaltherrschaft des kommunistischen Führers Pol Pot, bilden weitere Schwerpunkte. Im Vortrag lernen Sie auch die besonderen touristischen Attraktionen des Landes kennen.
- Frank Ludwig hat internationale Beziehungen, Regionalwissenschaften Indochinas und die Khmer-Sprache am Moskauer Staatlichen Institut für Internationale Beziehungen studiert. Von 1993 bis 2005 hat er in Kambodscha gelebt. Er hat langjährige Erfahrung im Unterrichten von Khmer und landeskundlichen Veranstaltungen zu Kambodscha. Darüber hinaus war er viele Jahre als Berater und in Projekten in anderen Ländern Indochinas, in Zentralasian, Bhutan, Sri Lanka und der Ukraine tätig.



Indische Seefahrer haben vor etwa 2.000 Jahren Religion, Kultur, Staatswesen und und neue Technologien der alten Khmer entscheidend vorangetrieben. Gleichzeitig entwickelte sich ein intensiver Meereshandel mit China. Da eine Kolonialisierung ausblieb, erhoben sich die Khmer, wenn auch in Konkurrenz mit den westlichen Nachbarn der Mon und dem östlichen Königreich Champa, zur Hauptmacht Indochinas.

Die später aus dem Norden eindringenden Völker, wie die Burmesen, Thaivölker, und später auch Vietnamesen, drängten das riesige Khmerreich über die Jahrhunderte auf seine heutige Größe zurück. Wären die Franzosen in der 2. Hälfte des 19. Jh. nicht nach Indochina vorgerückt, hätten seine Nachbarn Kambodscha damals als Staat assimiliert. Unter dem Schutzmantel eines französischen Protektorats konnte das Khmer-Königreich bis zu seiner völligen Unabhängigkeit 1953 weiter bestehen. Dank der mühevollen Arbeit der École française d'Extrême-Orient konnten seine großen Kunstschätze der Angkorzeit bewahrt und der Welt erschlossen werden.

Nach der Unabhängigkeit prosperierte Kambodscha und wurde die "Schweiz Südostasiens", seine Hauptstadt die "Perle Südostasiens", genannt. Die französischen Eliten liebten Angkor, errichteten monumentale Luxushotels, wie 1931 das Grand Hotel d'Angkor, sie erholten sich am Strand von Kep und errichteten auf dem Bergmassiv Bokor ein Casino.
Kambodscha hatte die besten Wirtschaftsdaten Südostasiens und eine vergleichbar erfolgreiche Bildungs- und Sozialpolitik. Das Gesellschaftsmodell wurde als "Sangkum Reastr Niyum", eine Art buddhistischer Sozialismus, bekannt. Dies war auch der geschickten Politik der Neutralität seines langjährigen Staatsoberhauptes Prinz Sihanouk zu verdanken, der sein Land lange aus den Wirren des Indochinakrieges weitgehend heraushalten konnte.
Leider geriet das Land durch einen Putsch 1970 in diesen Krieg, und sein Volk am 17.4.1975 mit der Einnahme der Hauptstadt Phnom Penh durch die Roten Khmer unter das seit dem 2. Weltkrieg grausamste Regime der Menschheit. Es folgten 3 Jahre, 8 Monate und 24 Tage eines brutalen Genozides am eigenen Volke.
Auch nach dem Einmarsch der Vietnamesen Ende 1978 war die Geschichte des Landes noch recht wechselhaft, wobei mit der Machtübernahme durch die Anhänger von Hun Sen, der noch heute über das Königreich herrscht, eine gewisse politische Konsistenz und eine Stabilisierung erfolgte.
Heute ähnelt Kambodscha in seiner wirtschaftlichen Entwicklung in vielem seinen aufstrebenden Nachbarstaaten Vietnam und Thailand, die in der Vergangenheit die Tigerstaaten genannt wurden. Erfreulicherweise blieb die rasante Urbanisierung dabei bisher aus, so dass der größte Teil des Landes noch weitgehend seinen charmanten traditionellen Charakter erhalten hat.
Eine der Haupteinnahmen des Landes ist der Tourismus. 6,6 Millionen ausländische Besucher hatte das Land im Jahr 2019.

Die zahlreichen touristischen Attraktionen des Landes werden im Vortrag berührt.

Kurstermine 1

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Datum Ort
1 Montag  •  07.10.2024  •  19:00 - 20:30 Uhr H Saal
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